Das britisch-amerikanische Autorenpaar schreibt provokant und leidenschaftlich; vereint die persönliche Fanperspektive mit analytischem Blick auf das Objekt. Anschaulich wird etwa dargelegt, wie Frauen noch der Beschränktheit der übelsten Machohymnen von Guns 'n' Roses etwas Subversives abgewinnen können oder wie Stones-Songs wie “Under My Thumb” und “Tumbling Dice” dominante Männlichkeit proklamieren. Press und Reynolds untersuchen die Frauenbilder der “wütenden jungen Männer” (u. a. Rolling Stones, Sex Pistols), der “Krieger und Kreuzzügler” (u. a. The Clash, Public Enemy), der “Möchtegern-Supermänner” (u. a. Led Zeppelin, Jim Morrison, Nick Cave) und der “psychedelischen Träumer” von Pink Floyd über Van Morrison bis zu My Bloody Valentine. Und sie erobern denjenigen ihren Raum zurück, die sonst gerne mal übergangen werden: Den Revolutionärinnen der Musikgeschichte. Das Buch erzählt von Performerinnen wie Kate Bush, Siouxsie und Grace Jones, präsentiert Feministinnen von The Slits bis zu den Riot Grrrls und porträtiert Rock-Hohepriesterinnen wie PJ Harvey, Janis Joplin, Joni Mitchell und Courtney Love.
Besonders schön: Immer wieder wird quergelesen zur Literatur, gibt es Vergleiche zwischen Popsongs und Werken von Beatpoeten, werden ästhetische, ethische und feministische Ebenen in die Musik eingezogen.
Erhältlich ist die deutsche Ausgabe ab dem 15. Februar.
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