Zahlen-Wettlauf
Das Bundesamt für Statistik hat noch vor Ende
2020 die definitiven Resultate der Pensionskassenstatistik 2019
publiziert. Soweit wir sehen, ist es dem Amt damit erstmals
gelungen, noch im Jahr der Erhebung die Daten herauszugeben.
Auch unter Berücksichtigung des Aktualitätsdrucks, unter dem
zunehmend auch das BFS steht, eine bemerkenswerte Leistung.
Es hat sich gegen diverse "Konkurrenz" zu
erwehren. Da wäre die OAK, welche jeweils im Mai und stets kurz
vor Publikation der Swisscanto-Studie die Daten ihrer Erhebung
bereitstellt und welche fast alle Vorsorgeeinrichtungen erfasst,
allerdings mit einem anderen Fokus als die BFS-Statistik. Noch
in der ersten Jahreshälfte sind neben den Zahlen der Swisscanto
auch jene der Complementa verfügbar, die aber beide auf Umfragen
mit freiwilliger Teilnahme beruhen. Sie weisen zwar
bemerkenswert hohe Teilnehmerzahlen auf - gemessen an den
erfassten Versicherten kommt Swisscanto auf 70 und beim
verwalteten Kapital auf 80 Prozent des Totals - es werden aber
vor allem die mittleren und grossen Kassen erfasst. Schliesslich
publiziert PPCmetrics in Herbst selbst erhobene Zahlen aufgrund
von Jahresberichten, aber dann ist das Publikumsinteresse an den
Resultaten vermutlich schon etwas erlahmt. Und wenn dann später
noch die offizielle BFS-Statistik kommt, wird es für die
Herausgeber schwierig, die gebührende Aufmerksamkeit für ihre
Resultate zu finden.
Aber die Pensionskassen-Statistik ist
unentbehrlich und stellt aufgrund ihrer Vollständigkeit noch
immer den Goldstandard in der BVG-Vorsorgestatistik dar. Auf
keiner anderen Erhebungsplattform lassen sich die Entwicklung
der Gesamtzahl der Vorsorgeeinrichtungen, der aktiven
Versicherten und der Pensionierten oder die Höhe der Beiträge
und Leistungen und vieles mehr verfolgen. Es sind diese
volkswirtschaftlich bedeutenden Grössen, für welche man auf die
BFS-Zahlen zurückgreifen muss. Aus den zahlreichen, als
XLS-Tabellen aufbereiteten Daten, lassen sich wichtige
Einsichten in Stand und Entwicklung der beruflichen Vorsorge
gewinnen. Wir werden uns in einer der nächsten Ausgabe damit
befassen.
Festzustellen bleibt, dass aufgrund der
Vielfalt der ermittelten statistischen Daten wir heute über die
berufliche Vorsorge umfassend und aktuell informiert sind. Die
unterschiedlichen Schwerpunkte der Erhebungen zeigen die
zahlreichen Aspekte der 2. Säule in ihrer ganzen Breite auf.
Jetzt gilt es nur noch, aus den Daten die entsprechenden
Schlüsse zu ziehen und die sich aufdrängenden Massnahmen zu
ergreifen. Statistik ist nicht als als l'art pour l'art gedacht.
Peter Wirth,
E-Mail
9. Januar 2021
Der Gewerkschaftsbund hat an seiner Pressekonferenz wie
üblich auch das Thema Altersvorsorge aufgegriffen. Und
wie bekannt plädiert der SGB für einen Ausbau der AHV.
Gabriela Medici, stellvertretende Sekretariatsleiterin,
zuständig für Sozialversicherungen, führte u.a. aus:
2021 wird der Druck auf die Renten der 2. Säule
weiter zunehmen. Viele Pensionskassen haben bereits
weitere Senkungen der technischen Zinssätze und der
Umwandlungssätze beschlossen. Grund dafür sind die
tiefen Zinsen. Tiefe Zinsen sind für die nach dem
Kapitaldeckungsverfahren finanzierte 2. Säule
besonders schwer zu verkraften. Der Anteil des
Kapitalertrags an den Einnahmen der beruflichen
Vorsorge ist bereits drastisch gesunken.
Während er im Jahr 1987 mit 32.6 Prozent noch dem
sprichwörtlichen dritten Beitragszahler entsprach,
fiel der Anteil des Kapitalertrags bis 2018 auf 19.9
Prozent. In gleichem Umfang stiegen die Beiträge der
Versicherten an die 2. Säule kontinuierlich. Im Jahr
1987 kam auf eine Versicherte rund 2’300 Franken
Kapitalertrag (3’400 Franken zu Preisen von 2018).
Die Versicherte zahlte durchschnittlich 4’800
(7’000) Franken an Beiträgen, die
Arbeitgeberbeiträge miteinbezogen. Im Jahr 2018
waren es 4’333 Franken Kapitalertrag und bereits
13’400 Franken an Beiträgen.
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6. Januar 2021
Ernst
Baltensperger, emeritierter Professor für
Volkswirtschaftslehre an der Universität Bern, äussert
sich in einem Kommentar in der NZZ unter dem Titel
“Vorsorgesystem – nicht «die Jungen» gegen «die Alten»
ausspielen” zur Frage der Generationensolidarität:
Wer eine nachhaltige Reform des Vorsorgesystems
wünscht, sollte damit aufhören, «die Jungen» gegen
«die Alten» auszuspielen und einfach an die
Solidarität der Alten zu appellieren. Er sollte
vielmehr die Rentner davon überzeugen, dass eine
Erhöhung des Rentenalters in ihrem Eigeninteresse
liegt. Vor allem auch sollte er die Rentner nicht
damit erschrecken, dass er Kürzungen ihrer Renten
zur Systemsanierung in Aussicht stellt.
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9. Januar 2021
Avenir Suisse hat
die (per E-Mail
geführte) Diskussion
zur freien
Pensionskassen-Wahl
zwischen Jérôme
Cosandey, Directeur
romand von Av.
Suisse, und Peter
Wirth,
Geschäftsführer des
Vorsorgeforums, auf
ihre Website
übernommen. Cosandey
ist sehr dafür,
Wirth skeptisch.
Diskussion
7. Januar 2021
Florian Schwab lässt sich in der Weltwoche darüber aus, dass grosse
öffentliche Pensionskassen als Depotbank J.P. Morgan wählen, und die
einheimischen Anbieter (CS, UBS) leer ausgehen.
Der Befund lässt aufhorchen: Drei der grössten Pensionskassen für
Staatsangestellte verwahren ihr Anlagevermögen bei der
amerikanischen Grossbank J. P. Morgan. Neben der Publica,
der Pensionskasse für die Bundesangestellten, sind dies die
kantonalzürcherische BVK und die Pensionskasse der
SBB. Ihr flüssiges Vermögen betrug Ende 2019
zusammen etwa 92 Milliarden Franken.
Im Jahr 2011, als die BVK zu J. P. Morgan als globaler Depotbank
wechselte, hatte dies ein politisches Nachspiel.
Gregor Rutz, damals Kantonsrat und heute Nationalrat für die Zürcher
SVP, verlangte von der Regierung eine Erklärung. Die Stimmung war
aufgrund des Steuerstreits zwischen den USA und der Schweiz
aufgeheizt. Heute sieht Rutz die Sache entspannter: «Wir dürfen
nicht übertreiben mit protektionistischen Massnahmen.»
Die Erklärung der Kantonsregierung, laut der die Gelder von der
Schweizer Niederlassung von J. P. Morgan verwahrt würden und
Schweizer Recht zur Anwendung komme, habe der Sache etwas von ihrer
Brisanz genommen. «Aber trotzdem finde ich, dass Schweizer
Pensionskassen wenn irgend möglich mit Schweizer Anbietern
zusammenarbeiten sollten.» Und diese gibt es: die beiden Grossbanken
UBS und Credit Suisse, Pictet und die Zürcher Kantonalbank.
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6. Januar 2021
Gottlieb
Keller, Präsident der Statistisch-Volkswirtschaftlichen
Gesellschaft Basel, geht in einem Beitrag in der NZZ der Frage nach, wer
und auf welche Weise von der Geldflut und den damit ausgelösten
Wertsteigerungen bei Realwerten profitiert:
"Wenig Beachtung findet, dass Altersvorsorge-Einrichtungen,
Versicherungen und der Staat die grössten Grundeigentümer und
Besitzer eines sehr grossen Anteils der Marktkapitalisierung der
Unternehmen sind. So besassen im Jahr 2017 nach Angaben der
Nationalbank die Pensionskassen rund 40 Prozent des Finanzvermögens,
wobei die Ansprüche an die AHV nicht einbezogen waren. Vom nun
deutlich im Preis gestiegenen Grundeigentum gehört ein grosser Teil
dem Staat (Bund, Kantone und Gemeinden).
Der Stadt Zürich gehören 58 Prozent des Bodens und vom Bauland 36
Prozent. In den letzten zehn Jahren ist in Zürich der Anteil an
Grundeigentum privater, natürlicher Personen von knapp über 41
Prozent auf unter 35 Prozent gefallen, während der Anteil von
Pensionskassen und Versicherungen auf über 30 Prozent gestiegen ist.
Damit ist über die Pensionskassenvermögen und den Staat die gesamte
Bevölkerung an den Wertsteigerungen durch die Geldflut beteiligt.
Auch hält die von der SNB geschaffene Geldflut den Schweizerfranken
in einem für die Wirtschaft der Schweiz erträglichen
Wechselkurs-Rahmen und schützt so die Arbeitsplätze in der Schweiz.
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5. Januar 2021
Der Tages-Anzeiger hat einen sehr ausführlichen Bericht über das
Schicksal einer Immobilie an der Zürcher Weststrasse publiziert, welche
nach dem Tod der Besitzerin über zwei gemeinnützige Stiftungen von einer
Anlagestiftung erworben wurde. Das Mehrfamilienhaus (ohne
Zentralheizung) ging für rund 9 Mio. Franken an die Fundamenta in Zug,
welche es nun renoviert. Den bisherigen Mietern wurde gekündigt. Die
bisher relativ günstigen Mieten (ca. 2000 Fr. für eine 4 Zimmer-Wohnung)
dürften sich nach Einschätzung des TA beinahe verdoppeln. Zum Vorgehen
der Fundamenta schreibt die Zeitung:
Die Anlagestiftung aus Zug verfolgt ein einfaches
Geschäftsmodell: das Absichern von Pensionskassenbeiträgen in Boden
und Beton. Bereits 79 Pensionskassen haben Geld gegeben, bei der
zweiten «Kapitalerhöhung» im Juni kamen Zusagen für 109 Millionen
Franken. Seit der Gründung vor rund eineinhalb Jahren hat die
Fundamenta Group Investment Foundation ein Grundstück und zehn
Häuser erworben. Zwei davon liegen in Zürich, beide in Wiedikon. Als
Ziel gilt eine Rendite von 3 bis 4,5 Prozent.
Die künftigen Mieter der Weststrasse 145 werden also die Renten
vieler Schweizerinnen mitfinanzieren.
Das Geschäft mit Immobilien sei komplex, sagt Geschäftsführer
Daniel Kuster. «Aufgrund dieser Anforderungen macht es für viele
Vorsorgeeinrichtungen Sinn, einen Teil ihrer Gelder in indirekte
Immobilienanlagen zu investieren.» Dies sorge auch für eine bessere
Verteilung des Risikos.
Gerade hat die Foundation ihren Jahresbericht veröffentlicht.
Darin ist die Weststrasse 145 mit einem Wert von 9,415 Millionen
Franken aufgeführt. Das macht 1,3 Millionen Franken mehr, als für
das Haus ausgeschrieben war. Dieser Preis muss nicht dem
Verkaufswert entsprechen, liegt laut Experten aber wohl nahe daran.
(…)
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6. Januar 2021
 Die
Anlagestiftung Swiss Life plant die Durchführung einer Öffnung über rund
500 Millionen Franken mit Liberierung Anfang Mai 2021. Das Kapital wird
zur Reduktion der Fremdkapitalquote, für den Ankauf weiterer
Liegenschaften, die Realisierung von Neubauprojekten und für laufende
Investitionen in den Bestand verwendet.
Zur Finanzierung dieser Aktivitäten öffnet die Anlagestiftung Swiss
Life ihre Anlagegruppen «Immobilien Schweiz» und «Geschäftsimmobilien
Schweiz». Die Zeichnungsfrist wird vom 1. Februar bis zum 31. März
dauern und die Liberierung am 5. Mai 2021 stattfinden. Die Öffnung
richtet sich an bestehende und neue Anleger, welche gemäss Schweizer
Gesetz als steuerbefreite Vorsorgeeinrichtungen gelten.
Durch mehrere Akquisitionen konnten die beiden Portfolios weiter
erfolgreich wachsen. Es wurden Liegenschaften in Zürich, Genf,
Schaffhausen und Aarau sowie Projektentwicklungen in St. Gallen und Nyon
erworben. Zudem investieren die beiden Anlagegruppen in Anteile am
Einkaufzentrum Glatt in Wallisellen.
Mitteilung Swiss Life AM
6. Januar 2021
Die Richtsätze, die durchschnittlichen Hypothekarsätze von 100
Banken, Versicherungen und Pensionskassen, sind laut MoneyPark
im Dezember weiter gesunken. Damit erreichen die zwei- und
fünfjährigen Laufzeiten wieder das Niveau vom August 2019 – dem
Allzeittief der Hypothekarzinsen. Die zehnjährige Laufzeit ist
mit 1.14 Prozent jedoch noch rund zehn Basispunkte vom damaligen
Tiefpunkt entfernt.
Mitteilung MoneyPark
6. Januar 2021
Tristan
Imhof (49) wird der neue Leiter
Vorsorge bei der Publica unter der neuen
Direktion von Doris Bianchi. Imhof ist
Rechtsanwalt und ein Kenner der beruflichen
Vorsorge; zuletzt war er bei der BVG- und
Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich tätig.
Imhof tritt sein neues Amt bei der Publica am 1.
April 2021 an.
Publica
31. Dezember 2020
 Ab
Januar 2021 steht die PensExpert unter einer
neuen operativen Leitung. Der bisherige CEO wird
Verwaltungsratspräsident. Zudem stossen zwei
Neue zur Geschäftsleitung. Nach über zwanzig
Jahren gibt Mitgründer Jörg Odermatt
die operative Leitung der PensExpert ab und
übernimmt ab dem zweiten Quartal 2021 das
Präsidium im Verwaltungsrat. Er wird weiterhin
für begleitende und strategische Aufgaben und
für die Netzwerkpflege zur Verfügung stehen.
Zudem wird er die deutsche Tochtergesellschaft
PensExpert in Frankfurt bei ihrer
Weiterentwicklung unterstützen.
Seine Nachfolge als CEO tritt Rafael
Lötscher an. Er hatte während zehn
Jahren die Fachgruppe Sozialversicherungen und
Vorsorge der BDO Schweiz unter sich und war
stellvertretender Niederlassungsleiter BDO Zug.
Als Partner von BDO hat er ein breites
Fachwissen in den Bereichen Treuhand und Steuern
aufgebaut und dieses auch als Referent über
viele Jahre weitergegeben.
investrends /
PensExpert
Gesundheit und Geschlecht
31. Dezember 2020
pw. Frauen und Männer haben eine unterschiedlich
hohe Lebenserwartung bei Geburt. Frauen leben im
Durchschnitt vier Jahre länger, ihre
gesundheitsbezogene Lebensqualität sei jedoch
weniger gut, schreibt das Bundesamt für
Statistik. Zahlreiche Ergebnisse der Schweizerischen
Gesundheitsbefragung (SGB) würden auf Unterschiede
in der Gesundheit von Frauen und Männern hindeuten.
Aus verschiedenen Studien soll laut BFS hervorgehen,
dass die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten
weitgehend durch gesellschaftliche Normen wie
Geschlechterrollen und -beziehungen geprägt und
beeinflusst seien..
Eine geschlechtsspezifische Analyse der
Gesundheit fördere deshalb das Verständnis der
gesundheitlichen Unterschiede zwischen Frauen und
Männern und ermögliche es, auf dieser Basis
spezifische Präventions- und
Gesundheitsförderungsstrategien zu entwickeln, die
der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen, meint das
Amt.
Das Rätsel, weshalb trotz schlechterer Gesundheit
die Frauen eine viel grössere Lebenserwartung haben,
wird allerdings nicht gelöst. Wir befürchten, dass
bei der Kommentierung der Daten etwas arg gegendert
wurde. Eventuell gibt es ausser Gesellschaft auch
noch so etwas wie Biologie.
BFS Studie
31. Dezember 2020
Eine Billion Schweizer Franken betrug 2019 die
Bilanzsumme aller Pensionskassen der Schweiz. Die
Wertschwankungsreserven nahmen um fast 43 Milliarden
Franken zu. Die Vorsorgekapitalien der aktiven
Versicherten und der Rentner wuchsen um 68
Milliarden Franken an.
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31. Dezember 2020
Nach dem Ausbruch der Pandemie sind die Börsenkurse
dramatisch eingebrochen. Deshalb fiel der
durchschnittliche Deckungsgrad von 113 Prozent
Anfang Jahr auf rund 103 Prozent Ende März. Diese
Zahlen stammen von der Pensionskassenberaterin
PPCmetrics. Sie basieren auf Angaben von 322 meist
grösseren Pensionskassen, die total mehr als 700
Milliarden Franken Vorsorgekapital verwalten, und
wurden für den Tages-Anzeiger aktuell aufbereitet.
Zum Vergleich: Das gesamte Vorsorgevermögen in der
Schweiz beträgt rund 1000 Milliarden Franken.
Bei knapp einem Drittel der berücksichtigten
Pensionskassen lag der Deckungsgrad Ende März unter
100 Prozent. Doch erfreulicherweise erholte sich die
Börse rasch wieder. Ende November gab es nur noch
bei 8 Prozent der untersuchten Pensionskassen eine
Unterdeckung.
Marco Jost von PPCmetrics rechnet damit, dass die
schweizerischen Pensionskassen dieses Jahr eine
Rendite von etwa 2 bis 2,5 Prozent erwirtschaften
werden, was dem Durchschnitt der vergangenen Jahre
entspricht. Das bedeutet, dass sich auch bei der
Verzinsung nichts ändern dürfte: Die Versicherten
erhalten auf ihrem Vorsorgekapital in der Regel
einen Zins zwischen einem und zwei Prozent.
Bund /
PPCmetrics
29. Dezember 2020B
 SDA.
Laut Bundesverwaltungsgericht (BVGer) muss die ETH
Zürich die Schadensersatzansprüche der von ihr –
noch nicht rechtskräftig – entlassenen Professorin
prüfen. Die ETH hatte sich auf den Standpunkt
gestellt, dass sie nicht für die Prüfung der
Ansprüche zuständig sei.
Mitte Juli 2019 hatte die ETH entschieden, zum
ersten Mal in ihrer Geschichte eine Professorin zu
entlassen. Die Professorin wehrte sich gerichtlich
gegen die Kündigung und forderte gleichzeitig
Schadensersatz und Genugtuung. Das Verfahren
betreffend die Kündigung ist noch hängig.
Jedoch hiess das BVG in einem am 28.12.2020
publizierten Urteil eine Beschwerde der Professorin
gut. Diese wehrte sich gegen eine Verfügung der ETH,
wonach das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD)
zuständig sei für die Prüfung der
Schadensersatzansprüche der Professorin.
Die Professorin fordert Schadensersatz in
unbestimmter Höhe, sollte die Kündigung
rechtskräftig werden. In diesem Fall bestünde der
Schaden aus dem, was sie verdient und als
Pensionskassenguthaben erlangt hätte, wäre sie bis
zur Pension angestellt geblieben.
Dazu schulde ihr die ETH auch eine Genugtuung in
Höhe von 100’000 Franken sowie die Erstattung der
Anwaltskosten, die in der Administrativuntersuchung
gegen die Professorin angefallen waren. (Urteil
A-3974/2020)
Entscheid BVGer
31. Dezember 2020
Franz Grüter liess sich als Stiftungsrat einer
Pensionskasse über Jahre hohe Provisionen auszahlen.
Jetzt hat die Aufsicht ein Verfahren eröffnet. Der
Politiker bestreitet die Vorwürfe, wie der
Tages-Anzeiger schreibt.
In der Pensionskasse PK-Aetas geht es drunter
und drüber. Auslöser ist eine Anzeige, die bei
der bernischen BVG- und Stiftungsaufsicht
eingegangen ist. Sie verlangt die Absetzung des
gesamten Stiftungsrats. Zudem sollen zivil- und
strafrechtliche Schritte geprüft werden.
Gezeichnet wurde die Anzeige von zwei
Geschäftsleitungsmitgliedern der PK-Aetas.
Stiftungsratspräsident ist Franz Grüter,
Luzerner SVP-Nationalrat und
Verwaltungsratspräsident des IT-Unternehmens
Green.
PK-Aetas wurde 2003 in Bern gegründet. Damals
brachte Grüter die Pensionskasse von Green in
die Sammelstiftung ein. Er nahm Sitz im
Stiftungsrat und bezog ein Honorar von jährlich
bis zu 15’000 Franken. Doch das war nicht alles,
wie in der Anzeige nachzulesen ist: Grüter
handelte mit der PK-Aetas eine sogenannte
Brokerage-Vereinbarung aus – als Provision für
die Vermittlung des Unternehmens, dem er selbst
vorstand. Anfänglich bewegte sich diese
Selbstvermittlungsgebühr bei 3000 Franken pro
Jahr. Mit dem Wachstum der Green-Gruppe erhöhten
sich die Provisionen. In den letzten Jahren
waren es jeweils rund 15’000 Franken.
In der Aufsichtsanzeige werden weitere
Anschuldigungen erhoben. Es geht um mehrere
heikle Geschäfte, in denen ein weiterer
Stiftungsrat im Zentrum seht: Der
Immobilienfachmann kaufte Ende 2016 von der
PK-Aetas mit zwei Partnern die Aqre AG – zum
Nominalpreis von 100’000 Franken. Im Herbst 2017
erhielt diese das exklusive Mandat, das
Immobilien-Portefeuille der Sammelstiftung im
Umfang von 99 Millionen Franken zu verwalten –
dies jedoch zu deutlich besseren Konditionen als
die frühere Verwaltungsgesellschaft. Laut
Anzeige bekommt die Aqre AG viermal mehr für
eine vergleichbare Dienstleistung.
TA / PK
Aetas
31. Dezember 2020
 As
the name implies, defined-benefit pensions promise
to pay a set amount to retirees. While corporate
America has largely moved away from this structure
in favor of 401(k) options (or “defined contribution”
plans), virtually all state and local governments
still offer these reliable retirement payouts. And
they’ve been falling behind in a big way: In the
2019 fiscal year, states had $1.48 trillion in
unfunded pension liabilities, while the 50 largest
local governments faced $478 billion in adjusted net
pension liabilities, according to calculations from
Moody’s Investors Service. The 100 largest corporate
defined-benefit plans had a deficit of $285 billion
in November, according to
Milliman data. That $2 trillion hole is only
going to get deeper as the Federal Reserve pledges
to keep interest rates near record-low levels for
years to come as the U.S. emerges from the Covid-19
pandemic. Moody’s, unlike many states and cities,
uses a market-based discount rate to determine the
present value of a pension’s future liabilities. The
lower the rate, the larger the current value.
Analysts expect to apply a 2.7% rate to local
governments’ fiscal 2021 reporting, down from 4.14%
in fiscal 2018 and about the same as Milliman’s
current discount rate for corporate pensions. It
will likely cause pension shortfalls “to increase by
double-digit percentages” in the next two years,
Moody’s says.
Bloomberg
Tagungen, Versammlungen,
Konferenzen
2021
JANUAR
- 12. Januar, online
IZS
BVG-Arena: Anlegen im Tiefzinsumfeld.
Anmeldung
- 13. Januar, online
Aon
Vorsorgeapero.
Link
- 14. Januar, Zürich. Mit Online-Zugang
BVS Zürich
Informationstage zur beruflichen Vorsorge 2021,
Link
FEBRUAR
Aus- und
Weiterbildung
JANUAR
- 15. / 22. Januar, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Grundausbildung Stiftungsrat (Stufe 1).
Link
FEBRUAR
- 24. Februar, Luzern
vps.epas
Einführung in die berufliche Vorsorge. Modulkurs. Link
- 25. Februar / 4. März, Olten
vps.epas
Pensionskassenführung für Stiftungsräte. Link
MÄRZ
- 3. / 10. / 17. / 24. März, Luzern
vps.epas
Einführung in die berufliche Vorsorge. Modulkurs. Link
- 4. / 11. März, Zürich
Fachschule für Personalvorsorge
Einführung in die Sozialversicherungen.
Link
- 11. /18. / 30. März, Zürich
vps.epas
Afternoon Series. Ausbildungszyklus Vermögensbewirtschaftung. Link
- 19. / 26. März, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Grundausbildung Stiftungsrat (Stufe 1).
Link
- 23. März, Zürich
vps.epas
Knifflige Leistungsfälle. Link
- 25. März, Zürich
vps.epas
Risikomanagement. Link
weitere
Termine ....
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