MEDIEN |
Hans-Ulrich Stauffer bevorzugt
die Nouvelle Cuisine
5. August 2017

Wird das Reformmenü der «Altersvorsorge 2020»
die Gunst des Schweizer Volkes gewinnen oder verderben
zu viele Köche den Brei?
Nun, das Menükärtchen scheint mir reichlich kreativ.
Dass verschiedenste Köche angerichtet haben, ist
offensichtlich. Ich bevorzuge die Nouvelle Cuisine:
Klare Linie, leicht verdaulich. Nun ist mastig
angerichtet worden und ein Vielerlei auf dem Teller.
Eigentlich nicht meine ideale Menükarte.
Das Rezept für eines der Lieblingsgericht von Hans-Ulrich Stauffer, Cachupa rica, kann von der Website des VPS heruntergeladen werden. Es stammt von den Kapverdischen Inseln, deren Schweizer Honorarkonsul Stauffer ist.
AV2020 |
“Für die Rentenreform wird es knapp”
9. August 2017

Laut der ersten Tamedia-Umfrage zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 24. September lehnt eine Mehrheit der Befragten die Rentenreform ab: 54 Prozent sagen Nein, 40 Prozent Ja. Die gleiche Umfrage zeigt eine knappe Zustimmung für die Zusatzfinanzierung der AHV über eine höhere Mehrwertsteuer: 52 Prozent befürworten die Erhöhung, 43 Prozent lehnen sie ab.
Zusammengenommen ergibt sich daraus ein widersprüchliches Bild, das sich die Politologen Fabio Wasserfallen und Lucas Leemann damit erklären, dass der Informationsstand über die Vorlage tief und die Meinungsbildung noch nicht so weit fortgeschritten sei. Tatsächlich sind beide Vorlagen miteinander verknüpft. Über die Erhöhung der Mehrwertsteuer wäre ohnehin abgestimmt worden, weil dafür eine Verfassungsänderung nötig ist. Gegen übrige Teile der Reform hatten linke Kreise aus der Westschweiz das Referendum ergriffen.
Die linke Skepsis gegenüber dem Reformprojekt von Bundesrat Alain Berset (SP) schlägt sich auch in der Tamedia-Abstimmungsumfrage nieder: 42 Prozent der Grünen-Basis und 31 Prozent der SP-Anhänger lehnen die Reform ab, obwohl sich beide Parteien klar dafür ausgesprochen haben. Am grössten ist der Widerstand bei den Wählern von FDP und SVP. 62 Prozent der freisinnigen Basis lehnen die Vorlage ab, bei den SVP-Wählern sind es sogar 76 Prozent. Bei der CVP beträgt die Zustimmung 58 Prozent, bei den Grünliberalen 52 Prozent und bei der BDP 44 Prozent.
Bei der SP deutet man die hohe Skepsis gegenüber der Reform damit, dass sie ein Kompromiss sei: «Es ist aus linker Sicht keine Wunschreform», sagt Mediensprecher Michael Sorg. «Aber wir müssen gerade den linken Wählern klarmachen, was die Alternativen zu einem Scheitern sind: das Rentenalter 67 und kompensationslose Einbussen in der zweiten Säule.» Die Umfrage betrachte man deshalb als «Weckruf».
La grande réforme des retraites rate son départ
9. August 2017

A sept semaines du scrutin, Prévoyance 2020 est mal emmanché. Notre premier sondage montre un rejet du projet. Certains résultats contradictoires étonnent.
Alain Berset risque de transpirer à grosses gouttes d’ici au 24 septembre. Sa grande réforme des retraites ne tient plus qu’à un fil. Réalisé à sept semaines du scrutin, le premier sondage Tamedia prédit un échec du projet. A la question «Allez-vous accepter la loi sur la réforme de la prévoyance vieillesse 2020?» seuls 40% des personnes interrogées répondent oui. Le non est à 54%. Les indécis à 6%.
Si les différences ne sont pas significatives de part et d’autre de la Sarine, l’écart selon le sexe est flagrant. Les femmes – dont l’âge de la retraite serait relevé à 65 ans en cas de oui – sont 59% à rejeter le texte, alors que le non est à 50% chez les hommes. Au niveau des classes d’âge, on retient que les plus de 50 ans sont davantage séduits par le projet que les jeunes.
“Die Rechnung ohne die Jungen gemacht”
10. August 2017
Wer die Abstimmungsvorlage zur Reform der Altersvorsorge siegessicher als einzig möglichen Kompromiss zu verkaufen versuchte, hat die Rechnung ohne die Jungen gemacht. Dies geht klar aus der jüngsten Umfrage von Tamedia hervor. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit Jahrgang 1974 und jünger sind mehrheitlich gegen die Vorlage. Warum? Weil die Jahrgänge älter als 1974 eine Besitzstandgarantie für ihre Renten aus der obligatorischen Pensionskasse erhalten, die Jüngeren aber nicht. Zusätzlich erhalten alle Neurentner trotz AHV-Defizit eine Rentenerhöhung von 70 Franken pro Monat.
Da die finanziellen Probleme der AHV bei einem Ja zur Vorlage schon bald noch grösser werden, ist klar, wer dies berappen soll: Die Jüngeren. Sie schultern die höhere Mehrwertsteuer, haben wegen der steigenden Lohnabzüge Ende Monat weniger Lohn auf dem Konto, werden von künftigen Reformmassnahmen infolge der demografischen Entwicklung betroffen sein und müssen zusätzlich noch für den ungedeckten Check des AHV-Ausbaus geradestehen. Die Jungen haben also den Schwachpunkt der Reform mehrheitlich durchschaut.
«Bei einem Nein gibt es für die Jungen vielleicht keine AHV mehr»
7. August 2017

In der
Deutschschweiz sind vor allem FDP und
Wirtschaftsverbände dagegen. Im Abstimmungsbüchlein aber
darf sich nur das linke Referendumskomitee aus der
Westschweiz äussern. Finden Sie das nicht bedauerlich?
Wer Unterschriften sammelt, darf einen Text in den
Abstimmungserläuterungen bringen. Das ist bewährte,
rundum bekannte Praxis. Eine Demokratie beruht
wesentlich auf transparenten, verlässlichen Verfahren.
Es ist dem Bundesrat aber wichtig, dass alle zentralen
Argumente auf den Tisch kommen. Daher sind auch die
Argumente der bürgerlichen Opposition erwähnt. Warum
sollte eine bewährte, langjährige Praxis plötzlich
ausgerechnet in diesem Fall geändert werden?
FDP und Wirtschaftsverbände argumentieren
dafür fast schon links: Die Reform sei ungerecht, Junge
müssten für Ältere bluten. Gerechtigkeit ist klassisches
SP-Vokabular – da müssten Sie Verständnis haben.
Nein, ich kann das Argument nicht nachvollziehen. Die
grosse Ungerechtigkeit, der Skandal, der findet heute
statt. Wir haben hier und heute eine
Milliardenumverteilung in der zweiten Säule von den
Jungen zu den Alten. Die Jungen müssen die Renten der
Pensionierten mitfinanzieren, weil die Pensionskassen
nicht mehr genug verdienen. Dabei wäre ja die Idee, dass
jeder für sich selber spart. Wenn wir jetzt nicht
handeln, verschärft sich das Problem weiter. Und die
Jungen sind doppelt bestraft.
Es lässt sich aber nicht bestreiten: Wer
zwischen 35 und 45 Jahre alt ist, zahlt mehr ein und
bekommt tendenziell weniger. Die Jahrgänge der 45- bis
65-Jährigen dagegen werden vergoldet: Sie haben ihre
Rente garantiert und erhalten noch 70 Franken mehr AHV.
Das ist keine Vergoldung. Wir müssen die 45- bis
65-Jährigen unterstützen, weil ihnen die Zeit fehlt,
sich ein genügend grosses Alterskapital anzusparen. Ihre
Renten würden sonst sinken, da wir den Umwandlungssatz,
der die Rentenhöhe bestimmt, schrittweise reduzieren.
Das wiederum ist nötig, um die ungerechte Umverteilung
zu stoppen, die ich vorhin erwähnte.
Und wie überzeugen Sie einen unter
45-Jährigen, der viel stärker zur Kasse gebeten wird als
bisher?
Ich sage dieser Generation ganz klar: Diese Vorlage ist
ein Fortschritt für euch. Wenn ihr Nein stimmt, könnt
ihr nicht sicher sein, dass ihr noch eine AHV-Rente
bekommt. Denn die Kassen werden sich langsam, aber
unerbittlich leeren. Der AHV-Fonds wäre bereits Ende der
2020er-Jahre ausserstande, die Renten zu bezahlen. Das
bestreitet im Übrigen niemand, auch nicht, dass eine
Reform immer teurer wird, je länger man damit zuwartet.
Und gleichzeitig geht die Umverteilung in der zweiten
Säule weiter.
Käme bei einem Nein Rentenalter 67 wieder
aufs Tapet?
Darauf liefe es hinaus. Die rechten Gegner dieser
Vorlage haben bis zuletzt Rentenalter 67 gefordert.
Das fordern freilich auch Ihre Verbündeten
aus CVP und BDP.
Ich glaube, die Diskussion wird sich in den nächsten
Jahren grundlegend ändern. Bis 2025 werden der Schweiz
eine halbe Million Fachkräfte fehlen. Das Bedürfnis,
Menschen über das Rentenalter 65 hinaus zu beschäftigen,
wird wachsen. Die Altersvorsorge 2020 schafft dafür die
nötige Flexibilität. Eine Diskussion über ein höheres
Referenzalter ist im Moment nicht nötig.
FDP-Kritik an Berset-Drohung
9. August 2017
In der FDP ist die Empörung über Bersets Interviewaussagen gross. Auf dem Generalsekretariat der Partei, die an vorderster Front gegen die Reform kämpft, liefen gestern die Drähte heiss. Der Tenor von Politikern und Parteigängern: Berset hat eine Grenze überschritten. Der Luzerner Ständerat Damian Müller etwa spricht von einer unzulässigen Drohung: «Mit seiner Aussage erpresst Berset die Jungen: Entweder spurt ihr – oder ich lasse die AHV den Bach hinuntergehen. Das entspricht nicht der magistralen Haltung, die ich von einem Bundesrat erwarte.»
Müller bezichtigt Berset zudem der «Augenwischerei». «Der Bundesrat verschweigt, dass die Vorlage nicht nachhaltig ist. In fünf Jahren muss bereits die nächste Reform aufgegleist sein, damit sich die Kassen nicht leeren.» Das habe der Innenminister mit keinem Wort erwähnt. Andere Vertreter der FDP unterstellen Berset, Abstimmungskampf zu betreiben. Es sei zwar Usus, dass Bundesräte sich für ihre Vorlagen einsetzten, sagt etwa die Zürcher FDP-Nationalrätin Regine Sauter. «In diesem Fall geht Bundesrat Berset aber sehr hart an die Grenze zur Kampagne.»
Informationen des BSV
5. August 2017

Die zweite Broschüre erläutert die Grundlagen und die Funktionsweise des schweizerischen Systems der Altersvorsorge in einer allgemeinverständlichen Form. Sie soll auf diese Weise die Meinungsbildung im Hinblick auf die Abstimmung unterstützen.
Beide Publikationen können unter www.altersvorsorge2020.ch heruntergeladen oder kostenlos beim Bundesamt für Bauten und Logistik unter www.bundespublikationen.admin.ch bestellt werden.
Eine ausführliche Dokumentation über die Reform ist zudem unter www.bsv.admin.ch/dok-d-av2020 verfügbar.
Kritik am Abstimmungsbüchlein
5. August 2017
Die vom Bundesrat gewählte Darstellung suggeriere, dass die Reform einzig von links aussen bekämpft werde, sagt der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbands, FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler. «Das ist inakzeptabel.» Auch die SVP kritisiert die Darstellung: «Der Bundesrat und die Verwaltung legen hier einmal mehr ihre einseitige Sichtweise auf zehn Seiten dar», so Generalsekretär Gabriel Lüchinger.
Die gewichtigen bürgerlichen Stimmen fehlen im Abstimmungsbüchlein also, während das mehrheitlich aus Westschweizer Gewerkschaftern bestehende Referendumskomitee, das innerhalb des linken Lagers nur eine Minderheitsmeinung vertritt, prominent vertreten ist. Grund dafür ist die besondere Konstellation bei der Rentenreform: Zur Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV muss die Verfassung geändert werden, was eine Volksabstimmung bedingt.
NZZ: Die AHV gerät trotz der Reform
bald in Schieflage
12. August 2017

Werner Enz zeigt in der NZZ die Mängel der AV2020 auf. Er schreibt:
Schon ab dem Jahr 2027 wird nach den BSV-Projektionen wegen der demografischen Alterung ohne Korrekturen mit einem negativen Umlageergebnis von mehr als einer Milliarde im Jahr zu rechnen sein. Bekanntlich lässt sich die Ausgabenseite ziemlich genau schätzen, weil die Anspruchsberechtigten in der Zahl und mit Jahrgang bekannt sind. Die Babyboomer werden in den späten zwanziger Jahren gehäuft in Rente gehen, was den Quotienten zwischen Aktiven und Rentenbezügern schnell verschlechtern wird.
Ferner prognostiziert das BSV eine Nettozuwanderung von jährlich 60’000 Personen bis 2030 (und danach bis 2035 sinkend auf 45 000), was womöglich zu hoch gegriffen ist. Im ersten Halbjahr sank die Zuwanderung übrigens um 12% auf 25’526 Personen.
Was wird die Rentenreform 2020 für die Wirtschaft an Belastungen mit sich bringen? In Fortschreibung der Trends werden der AHV aus der Mehrwertsteuer-Erhöhung gerundet 2,2 Mrd. Fr. zufliessen. Der 70-Franken-Obolus für alle wird etwa 1,4 Mrd. Fr. absorbieren. Das Streichen des AHV-Freibetrags auf dem Erwerbseinkommen von Rentnern wird ungefähr eine weitere Viertelmilliarde kosten; dabei wollte man doch die Anreize, um länger zu arbeiten und die Rente aufzuschieben, stärken.
BZ: AHV-Defizite trotz Milliardenspritze
13. August 2017

Die Berner Zeitung schreibt zu Entwicklung der AHV-Finanzen mit und ohne Reform:
Der Bundesrat verbreitet in seinem offiziellen Abstimmungsbüchlein gute Laune. Im fett gedruckten Text auf den Seiten mit seinen Argumenten hält er ohne jede Einschränkung zweierlei fest: «Die Reform sichert die Renten» und sie «verhindert Defizite».
Weiter unten findet der aufmerksame Leser dann zwar wenigstens die Andeutung einer Relativierung: «Die Reform verhindert, dass die AHV im nächsten Jahrzehnt grosse Defizite machen muss.» Wer deswegen nun ins Grübeln kommt, wird aber schon im übernächsten Satz der bundesrätlichen Werbeschrift wieder beruhigt: «Mit Einsparungen und zusätzlichen Einnahmen wird die AHV gesichert.» Punkt.
Was gilt denn nun? Ein Blick auf die offiziellen Zahlen des Bundesamts für Sozialversicherungen hilft weiter. Wenn die Reform eine Mehrheit findet, wird die AHV tatsächlich stabilisiert, aber nur für ein paar Jahre.
"Massive Verschlechterung der AHV-Finanzen"
5. August 2017

"Mit der Altersreform wollte man das Leistungsniveau in der ersten und zweiten Säule erhalten und beide auf eine stabile finanzielle Grundlage stellen. Beide Ziele wurden verfehlt. Das Ergebnis ist ein Leistungsausbau, der die Finanzlage der AHV massiv verschlechtert. Um die AHV ausgeglichen zu finanzieren, fehlen bereits 2030 erneut 0,82 Prozent Mehrwertsteuer oder 0,62 Prozent Lohnbeiträge. Nach 2030 steigt der Finanzbedarf so stark, dass 2035 nicht einmal mehr das Rentenalter 67 das AHV-Loch von rund 7 Milliarden Franken jährlich decken könnte.
Dass der Finanzbedarf für den Ausbau so rasch wieder steigt, ist darauf zurückzuführen, dass die vorgesehene Mehrwertsteuererhöhung aus politischen Gründen auf 0,6 Prozent gedrückt wurde. Damit ist die vorgesehene Lösung unterfinanziert. Das ist, wie wenn man im Restaurant fünf Gänge bestellt, aber nur drei bezahlt. Der Rentenzuschlag von heute ist deshalb die Steuererhöhung von morgen.
Die Reform verletzt zudem die Generationengerechtigkeit und schafft eine Zwei-Klassen-AHV, da heutige Rentner nichts erhalten, über die Mehrwertsteuer aber den Zuschlag mitfinanzieren. Zudem wird der Sanierungsbeitrag, den die Frauen über ihre Erhöhung des Rentenalters leisten, vollumfänglich konsumiert. Eine Reform, die die Probleme der AHV nicht löst, sondern zusätzlich noch Mehrkosten verursacht, kann auch nach zwanzig Jahren kein erster Schritt sein."
Beat Kappeler: “Die Vorlage zur
AHV-Reform ist mies”
13. August 2017

Weil die AHV-Vorlage die Abstimmung in einem Monat kaum schaffen wird, gehen wir hier zu Plan B und Plan C über.
Mein Plan B besteht darin, die Vorlage abzulehnen. Das Umwerfende daran: Die Vorlage zu verwerfen, ist schon fast eine Reform, denn die sogenannte «Reform» des Parlaments bringt ab 2035 mehr Defizite, als wenn man sie ablehnt und einfach alles weiterlaufen lässt.
Doch das ist keine gute, nachhaltige Lösung. Deshalb Plan C. Diese Kolumne muss sich bei den aufmerksamen Lesern entschuldigen, Plan C wird hier seit über zehn Jahren verfochten, ohne jedes Gehör. Dieser Plan ist aber gute, fest etablierte Wirklichkeit in Schweden, Polen und Italien, Er ist logisch und gerecht. Denn in diesen Ländern gilt eine Formel, wonach die laufenden und künftigen Renten jährlich dem Inlandprodukt und dem Alterstrend angepasst werden.
Junge CVP zur AV2020
5. August 2017

Herr Schneider, die JCVP unterstützt die
Altersvorsorge 2020. Warum?
Seit 20 Jahren haben wir einen Reformstau in unserer
Altersvorsorge. Bei einem allfälligen Nein werden wir
alle – gerade wir Jungen – einen noch viel höheren Preis
für die nächste Reform zahlen müssen. Es liegt jetzt ein
Paket vor, das zahlreiche zentrale Elemente enthält und
sich positiv auf das Dreisäulensystem auswirken wird.
Die bürgerlichen Gegner argumentieren, dass die
Altersreform 2020 die Zukunftsaussichten der jungen
Generation verschlechtert. Ab Jahrgang 1974 wird es
teurer. Laut Hochrechnungen ist bis 20 Jahre nach der
Pensionierung mit einer Verschlechterung von 20’700
Franken zu rechnen.
Alle Generationen tragen ihren Anteil dazu bei, dass
unsere Altersvorsorge gesichert wird. Bei den Jungen ist
diese Zahl höher, da sie auch noch viel länger Beiträge
zahlen werden. Zahlen des Bundesamts für
Sozialversicherungen BSV zeigen aber klar auf, dass
nicht die Jungen, sondern die Älteren mit der Reform am
stärksten belastet werden. Schlussendlich sollten wir
uns auch auf die Generationensolidarität besinnen. Wenn
ich alt bin, werde ich auch froh sein, wenn sich die
Jungen mir gegenüber solidarisch zeigen.
Glauben Sie, dass die Jungen bereit sein werden,
zur Sicherung der Altersvorsorge Mehrkosten zu
schultern?
Es ist erstaunlich. Obwohl ich bei meinen Alterskollegen
vermehrt eine stärkere Individualisierung beobachte,
habe ich den Eindruck, dass sie bei der Altersvorsorge
merken, dass die Generationensolidarität sehr wichtig
ist. Deswegen bin ich auch sehr optimistisch, dass die
Jungen die Reform befürworten werden.
BZ: “Auch der Plan B der FDP sichert
die AHV bis 2030”
13. August 2017
Was passiert, wenn das Volk die Rentenreform ablehnt? SP und CVP warnen in dunklen Farben vor diesem Szenario. Bundesrat Alain Berset (SP) drohte sogar, dann erhielten die Jungen vielleicht gar keine AHV mehr. Derweil spielen SVP und FDP das Problem herunter. Das Parlament könne rasch eine neue Vorlage beschliessen, sagen sie.
Die FDP hält für diesen Fall einen Plan B bereit, den sie im Parlament einbringen will. Er orientiert sich stark an der vorliegenden Reform, verzichtet aber auf die Erhöhung der AHV um 70 Franken im Monat. Die FDP schlägt dies vor:
- Rentenalter 65 für Frauen
- Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,6 Prozentpunkte
- Reduktion des Mindestumwandlungssatzes auf 6 Prozent inklusive Kompensation innerhalb der 2. Säule
- Höherer Bundesbeitrag
Reicht das, um die AHV vor dem Kollaps zu retten? Die Zeit drängt. Ohne Reform gibt die AHV in den nächsten Jahren je 700 bis 800 Millionen Franken mehr aus, als sie einnimmt.
Doch der Plan B der FDP würde genügen, um ein Horrorszenario abzuwenden und der Politik etwas Zeit für eine grössere Reform zu geben.
Mehr als 30 Stiftungsräte für die AV2020
10. August 2017

"Immer mehr Stiftungsräte setzen sich aktiv für den Rentenkompromiss Altersvorsorge 2020 ein. Bereits mehr als 30 Stiftungsräte haben sich in einem Komitee organisiert. Als Vertreter/innen der Arbeitnehmenden in den Stiftungsräten setzen sie sich täglich für die Interessen der Versicherten ein. Sie sind überzeugt, dass die Altersvorsorge 2020 ausgewogen ist und die Finanzierung der Renten sowohl in der 1, als auch in der 2. Säule nachhaltig verbessert. Deshalb setzen die Unterzeichnenden sich ein für ein doppeltes Ja am 24. September ein."
NZZ: “Der AHV-Fonds warnt vor einem Nein”
9. August 2017

"Compenswiss mache keine Politik, sagt Präsident Manuel Leuthold auf Anfrage. Die Reform sei ein Kompromiss mit verschiedenen Elementen, die unterschiedlich beurteilt und gewichtet werden könnten. Aus der Sicht des Ausgleichsfonds sei eine Annahme der Vorlage aber wünschenswert, weil damit die Finanzen für 10 bis 12 Jahre stabilisiert würden.
Martin Kaiser, beim Schweizerischen Arbeitgeberverband zuständig für Sozialversicherungen, kann der Argumentation Leutholds nichts abgewinnen. «Auch Compenswiss und Herr Leuthold sollten an einer echten Lösung interessiert sein, welche die Renten und die finanzielle Stabilität der Altersvorsorge nachhaltig sichert und damit auch die für eine optimale Anlagestrategie zentrale Rechtssicherheit und Systemstabilität schafft», sagt Kaiser.
Compenswiss-Präsident Leuthold begründet seine positive Haltung zur Vorlage auch mit der Möglichkeit, in Anlageklassen zu investieren, die weniger liquid sind. Konkret nennt er Private Equity, ausländische Immobilien oder die Finanzierung von Startups. Letztgenanntes wird auch immer wieder von der Politik gefordert. Compenswiss hat entschieden, entsprechende Investitionen insbesondere in Venture-Capital nur bei einem Ja zur Altersvorsorge 2020 zu tätigen."
TA-Video: 200 Sekunden Teilwahrheiten
28. Juli 2017

Haben Sie allenfalls Lust auf ein Video, dass die AV2020 mehr oder weniger zutreffend darstellt? Beim Tages-Anzeiger versucht es Inlandredaktor Markus Brotschi in 200 Sekunden. Dabei erfahren Sie solche Dinge, wie dass ein UWS von 6,0% bei einem Kapital von 100’000 Franken 6000 Franken p.a. abwirft. Haben wir es uns doch fast gedacht.
Swissinfo zur AV2020
5. August 2017

Swissinfo hat diverse Aspekte der AV2020 zusammengefasst und die obige dynamische Grafik zur Demographie publiziert.
PENSIONSKASSEN |
Avenir Suisse: “Röstigraben hoch drei”
12. August 2017
Der erste Röstigraben betrifft den Deckungsgrad: Während die Pensionskassen der Ostschweizer Kantone 2011 vor der Reform Deckungsgrade von fast 100% aufwiesen (AI 107%, AR und OW 101%), befanden sich die Deckungsgrade im Sinkflug, je mehr man sich Richtung Westschweiz bewegte. Im Kanton Bern lag er bei 86%, im Kanton Waadt bei 62% und in Genf schliesslich bei 53%.
Vier Jahre nach dem Inkrafttreten der Reform hat sich die Lage in der gesamten Schweiz verbessert. Infolge umfangreicher Sanierungsmassnahmen und dank einträglicher Kapitalmärkte stieg der durchschnittliche Deckungsgrad in der Deutschschweiz von 92% im Jahr 2011 auf 101% im Jahr 2016, in der lateinischen Schweiz wiederum von 63% auf 69%.
Auch beim technischen Zinssatz treten grosse Unterschiede zwischen der lateinischen und der deutschen Schweiz auf. Die Differenz zwischen den durchschnittlichen technischen Zinssätzen in den beiden Regionen blieb in den vergangenen fünf Jahren etwa konstant bei 0,45 Prozentpunkten, selbst wenn in beiden Landesteilen die Zinssätze deutlich gesunken sind.
Der dritte Graben ortet Cosandey beim der Teilkapitalisierung, die in der Romandie grössere Verbreitung hat als in der Deutschschweiz.
KAPITALANLAGEN |
AFIAA kauft in Hamburg
27. Juli 2017

Die AFIAA, Anlagestiftung für ausländische Immobilienanlagen, hat die in der Hamburger Innenstadt gelegene Kaisergalerie von einem Joint Venture aus der Quantum Immobilien AG und der alstria office REIT AG erworben. Der Kaufpreis für die zwischen 1907 und 1909 erbaute und 2014 umfassend sanierte Immobilie mit einer Mietfläche von 18’000 Quadratmetern liegt bei 170 Mio. Euro. Kernstück der Kaisergalerie ist eine über 80 Meter lange Passage mit zwölf hochwertigen Einzelhandelsflächen. Dazu kommen in den oberen Geschossen Büroflächen.
AFIAA plant im Rahmen der Strategie „2016+“ weitere Ankäufe in zentralen Metropolenlagen. Bis 2021 ist ein Portfoliovolumen von 3,0 Mrd. Franken angestrebt. Zu den potentiellen Objekten zählen auch Immobilien mit Entwicklungspotenzial, deren Wertschöpfung über ein aktives Asset Management mittels gezielter Refurbishment-Maßnahmen gesteigert werden soll, schreibt AFIAA.
NZZ: Finanzierung von Startups
14. August 2017

Die NZZ gibt einen Überblick über die Situation in der Schweiz bei der Finanzierung von Jungunternehmen. Das ist gerade auch vor dem Hintergrund der vielen hundert Milliarden in der 2. Säule immer wieder ein Thema. Die NZZ gibt ein differenziertes Bild und zeigt auf, dass die Lage weniger problematisch ist, als man aufgrund andauernder Klagen glauben könnte.
Mehr Rendite mit mehr Flexibilität
5. August 2017

Herr Rosenschon, Asset Manager wie Blackrock empfehlen, dass Pensionskassen ihre Anlagerichtlinien flexibler gestalten, damit sie vermehrt in Alternative Anlagen investieren können, um ihre Renditevorgaben zu erreichen. Ist Bewegung in die Szene gekommen?
Tatsächlich sind institutionelle Anleger flexibler geworden. Oder genauer: Gerade Pensionskassen nutzen den Spielraum, der ihnen durch die Richtlinien gegeben ist, deutlich besser aus.
In welcher Weise?
Institutionelle Anleger haben im Fixed-Income-Bereich beispielsweise ihre Rating-Grenzen ausgeweitet. Wo früher die Vorgabe «AA» noch strikt eingehalten worden ist, «wagen» sich Investoren nun auch an Anleihen im «Non-Investment-Grade»-Bereich heran, um die geforderten Renditen zu erzielen.
Offener sind die Investoren beispielsweise auch gegenüber Bank Loans geworden oder Anlagen in Schwellenländern. Dasselbe stellen wir im Bereich Private Equity oder Infrastruktur fest.
PK-GESCHÄFTSFÜHRUNG |
Tellco Vorsorge übernimmt Zürcher Privatbank
25. Juli 2017

Durch die Bündelung der Kompetenzen kommen sämtliche Dienstleistungen im Rahmen der Vorsorgeplanung aus einer Hand. Somit könnten verstärkt individuell auf die Kunden abgestimmte Lösungen angeboten werden. Mit über 140 Mitarbeitern und einem verwalteten Kundenvermögen von über 6,5 Mrd. Franken entsteht eine Dienstleisterin für institutionelle wie auch für private Kunden.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Tellco Vorsorge AG sowie die Geschäftsleitung der Dominick Company AG bleiben unverändert
UMWANDLUNGSSATZ |
TA: “Die Profiteure der sinkenden Renten”
14. August 2017
Im konkreten Fall berechnete Libera eine Senkung des Rentenversprechens. Dieses wird mit dem Umwandlungssatz definiert, im Fallbeispiel um minus 0,5 Prozentpunkte. Die versprochene Rente für jeden Angestellten sinkt damit zum Beispiel von 1700 Franken auf 1575 Franken monatlich. Gleichzeitig reduzieren sich für den Arbeitgeber die Kosten, die Firma wird profitabler und die Verpflichtung (Schuld) der Firma gegenüber der Pensionskasse wird reduziert. Für die Aktionäre des Unternehmens entsteht ein Mehrwert von 10 Millionen.
Allerdings werden mehrheitlich die aus UWS-Senkungen resultierenden Renteneinbussen mindestens teilweise kompensiert. Dazu wird Hanspeter Konrad, Direktor des ASIP, zitiert: «Häufig sehen Pensionskassen begleitende Massnahmen vor: Höhere Sparbeiträge, einen höheren Versicherungsumfang (weniger Koordinationsabzug) oder die Verteilung von zuvor gebildeten Rückstellungen zur Abfederung» der Rentenverluste. Konrad sagt, die genaue Berechnung der Gewinne und Verluste wie im Fallbeispiel habe «in zahlreichen Fälle das Gegenteil» bewirkt. «Nachdem die Arbeitgeber von möglichen Gewinnen erfahren haben, waren sie bereit, einen Teil des Ertrages an die Arbeitnehmer in Form einer Einmaleinlage in die Pensionskasse weiterzugeben.»
STATISTIK |
Swisscanto PK-Monitor im Q2 17
25. Juli 2017

Die Finanzierungssituation der Vorsorgeeinrichtungen hat sich im zweiten Quartal 2017 kaum verändert (Abbildung 1). Bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen liegt der geschätzte vermögensgewichtete Deckungsgrad im zweiten Quartal mit 111,0% nur 0,3 Prozentpunkte tiefer als im Vorquartal. Auch bei den öffentlichrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung ist der geschätzte Deckungsgrad leicht gesunken und liegt nun bei 103,3%.
CS PK-Index im Q2 2017
25. Juli 2017

- Im Berichtsquartal nahm der PK Index um 1,15 % zu und schliesst per 30. Juni 2017 bei einem Allzeithoch von 165,92 Punkten, ausgehend von 100 zu Anfang des Jahres 2000.
- Nach einer positiven Entwicklung in den Monaten April (+0,99 %) und Mai (+0,56 %) war der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index im Juni von einem Rückgang (–0,39 %) geprägt.
- Der Anteil Aktien Schweiz trug wesentlich zur positiven Entwicklung des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index bei (+0,75 %). Ein positiver Beitrag ist ebenfalls beim Anteil Immobilien (+0,30 %), beim Anteil Liquidität (+ 0,13 %) sowie beim Anteil Aktien Ausland (+0,10 %) zu verzeichnen.
- Demgegenüber haben im zweiten Quartal die Anlageklassen Obligationen Fremdwährungen (–0,07 %) und alternative Anlagen (–0,06 %) einen negativen Beitrag geleistet.
- Der Indexstand der BVG-Mindestverzinsung (seit Januar 2017 auf 1 % p. a.) stieg im Berichtsquartal um 0,25 % auf den Stand von 151,34 Punkten, ebenfalls ausgehend von 100 zu Beginn des Jahres 2000. Die Rendite des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index liegt somit im 2. Quartal 2017 0,90 % über der BVG-Vorgabe.
- Die annualisierte Rendite des Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index (seit 1.1.2000) beträgt per 30. Juni 2017 2,94 %. Demgegenüber steht eine annualisierte BVG-Mindestverzinsung von 2,40 %.
INTERNATIONAL |
US: 5% Is the New 8% for
Pension Funds
5. August 2017

For years, many pension funds assumed they would earn an average 8 percent annually from their investments. It was a reasonable expectation for a while. But times have changed. Now, the question isn’t whether return expectations should be lower, but by how much. The average target has fallen toward 7.5 percent, but that’s still probably difficult to meet without taking excessive risk.
TERMINE |
Tagungen, Versammlungen, Konferenzen
AUGUST
- 17. / 31. August, Liestal
Nordwestschweizer BVG-Aufsicht
Jahrestagung BVG aktuell. Programm / Anmeldung - 21. – 23. / 23. – 25. August, Ermatingen
KGP
Seminare 2017. Website - 28. August, Zürich
Aon Hewitt
Podiumsdiskussion, AV2020. Medienanlass - 28. August, Zug
Hochschule Luzern – Wirtschaft, Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Seminar Herausforderungen auf dem Hypothekarkreditmarkt. Website - 30. August, Zürich
Zürcher Kantonalbank
8. Pensionskassentag der ZKB. ZKB
Aus- und Weiterbildung
AUGUST
- 17. August – 21. September (jeweils Do.), Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Fachkurs Versicherungstechnik. Website - 21.-23. August, Ermatingen
KGP
KGP-Seminar. Website - 23.-35. August, Ermatingen
KGP
KGP-Seminar. Website - 25. August / 1. September, Olten
Fachschule für Personalvorsorge
Grundausbildung für Stiftungsräte, Stufe 1. Website - 28. August, Zug
Hochschule Luzern – Wirtschaft, Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ
Seminar Herausforderungen auf dem Hypothekarkreditmarkt. Website