Liebe Leser und Leserinnen,
Hauptsache gesund!?
„Wenn die gute Fee dir einen Wunsch – nur einen – erfüllen würde, was würdest du dir wünschen?“ Diese Frage stelle ich Interviewpartnern gerne am Ende des Gesprächs. Und in 95 Prozent aller Fälle lautet die Antwort: „Gesundheit!“ Meistens spontan, hin und wieder nach einigem Überlegen, aber nie zweifelnd. Und interessanterweise von Menschen jedes Alters. Vom 64-jährigen Oberkellner, der seit über 40 Jahren ebenso treu wie leidenschaftlich seinen Dienst am Gast versieht, wie von der 15-jährigen Rollkunstläuferin, die ihr junges Leben der Disziplin auf Rollen verschrieben hat. Sie will Europameisterin werden und wünscht sich – Gesundheit von der Fee. Er will noch möglichst lange seine Stellung in der Sterne-Gastronomie halten und wünscht sich – Gesundheit.
Als ich vor einigen Jahren damit anfing, diese Frage zu stellen, war es ein Spiel. Jetzt ist Ernst daraus geworden, denn ich mache mir zunehmend Gedanken, was wir eigentlich meinen, wenn wir zum Geburtstag „Glück und vor allem Gesundheit“ wünschen. Wenn wir zum neuen Jahr „Alles Gute – und Hauptsache, du bleibst gesund!“, sagen. Denken wir darüber nach, was wir da sagen oder ist es nur eine Floskel, die wir gehört haben und nachplappern? Was ist mit denen, die krank sind und wissen, dass sie ihre Gesundheit nicht wiedererlangen werden? Wie müssen sie sich fühlen in einer Gesellschaft, die Gesundheit als Ersatzreligion feiert? Was meinen wir, wenn wir über „Inklusion“ sprechen und sie im Kleinen, im Alltag, in unserem Sprechen und Handeln nicht leben?
Ich meine: Wir sollten achtsam umgehen mit dem, was wir sagen und wie wir meinen, was wir sagen oder gar wünschen. Das wünsche ich mir für das neue Jahr!
Herzliche Grüße und viel Freude bei der Lektüre des Rundbriefs 1/2019
Sigrid Hofmaier
Inhalt
In eigener Sache
In eigener Sache
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Die neuen Alten Veranstaltungen
von der DNA-Redaktion empfohlen
Täglich aktuell finden sich fast alle neu-alten Veranstaltungen im DNA-Kalender. Wenn was fehlt, gerne einen Hinweis an die Redaktion geben. Im Rundbrief beschränken wir uns aus Platzgründen auf eine Auswahl.
Online-Forum öffnet am 4. Januar
Damit Bürgerinnen und Bürger beim Beteiligungshaushalt 2019/20 mitreden können, öffnet die Stadt Freiburg zum mittlerweile sechsten Mal eine Internet-Plattform. Auf der Forumseite kann man sich umfassend informieren, eigene Vorschläge zur Verwendung städtischer Gelder einbringen oder andere Vorschläge unterstützen. Allen Interessierten Freiburgs ist damit die Möglichkeit gegeben, frühzeitig und gezielt an der Meinungsbildung zur künftigen Mittelverwendung in der polis mitzuwirken. Bereits ab Freitag, 4. Januar, können Wortbeiträge eingestellt und erste Diskussionen geführt werden.
Die Vorschläge werden bis Sonntag, 27. Januar, gesammelt und dann an den Gemeinderat weiter geleitet. So kann dieser Beiträge aufgreifen und eventuell noch in Änderungsanträge zum Haushaltsentwurf ummünzen. Die detaillierten Informationen und Hintergründe zum Doppelhaushalt 2019/20 stehen auf www.freiburg.de/haushalt.
Videos, Bewegtbild-Strategie für Vereine
Zu digitalen Medien gehören Bilder wie der Punkt auf das "I". Der Facebook-Post ohne ein Foto wird es schwer haben, Aufmerksamkeit zu erhaschen. Und wenn schon ein Bild mehr sagt als 1000 Worte, dann kann ein kurzes Video einen noch stärkeren Eindruck hinterlassen, vorausgesetzt die wichtigsten Anforderungen an ein Video sind erfüllt.
Tom Reichelt sagt ihnen, worauf sie bei Videos achten müssen, um damit erfolgreich Öffentlichkeitsarbeit für den eigenen Verein zu machen. Ein zweistündiger Kurs am Mittwoch, 16. Januar 2019, 19:00 bis 21:00 Uhr im Treffpunkt Freiburg, (Schwabentorring 2) verhilft zum Basiswissen. Die Fortbildung kostet 15 Euro (ermäßigt 5 Euro). Anmeldeschluß ist Sonntag, 13. Januar 2019, beim Treffpunkt Freiburg, 0761/ 21 687-30
Einführung und Praxistipps
Solidarisch, demokratisch, mitgliederorientiert - Genossenschaften sind eine gute Möglichkeit, Wirtschaft verantwortlich für Mensch und Natur zu gestalten. Viele BürgerInnen möchten mit vielen anderen gemeinsam, gleichberechtigt und haftungsbegrenzt Projekte auf den Weg bringen. Sie werden es spannend finden, sich mit den Möglichkeiten genossenschaftlicher Organisationsformen auseinanderzusetzen.
Am Donnerstag, 17. Januar 2019 erfahren Sie im Treffpunkt Freiburg (Schwabentorring 2) ab 19:00 Uhr mehr
- über die Besonderheiten der Genossenschaft, um entscheiden zu können, ob diese Rechtsform für Ihr Projekt passt
- über konkrete Schritte bei der Genossenschaftsgründung - Gruppenfindung, Fragen der Satzungsgestaltung, Ausarbeiten eines Wirtschaftsplans oder die Auswahl eines passenden Prüfungsverbandes sind dabei wichtige Meilensteine.
Referent ist Dr. Burghard Flieger, Dipl. Volkswirt, Genossenschafts-Experte, der Teilnahmebeitrag liegt bei 15 Euro (ermäßigt 5 Euro). Anmeldung bis Donnerstag, den 10. Januar 2019 beim Treffpunkt Freiburg, 0761/ 21 687-30 oder
Live die Nachbarn kennenlernen
Der Offene Treff - findet am Donnerstag, den 24.1.2019 als Neujahrsempfang statt für alle Interessierten und Mitglieder. Bei Neujahrsbrezeln und Geränken haben Sie - wie schon beim Herbstfest - Gelegenheit, einander persönlich kennenzulernen und vielleicht gleich vor Ort jemanden mit gleichen Interessen zu finden.Wir freuen uns auf Sie von 16:30 bis 18 Uhr im Begegnungszentrum Kreuzsteinäcker, Heinrich-Heine-Str.10
Und noch eine Bitte: Wir, vom Orga-Team könnten noch Verstärkung gebrauchen! Wer Lust hat, die Sprechstunde oder den Offenen Treff zu leiten oder den Telefondienst zu übernehmen – bitte melden! Hoffentlich bis bald beim Offenen Treff oder wie immer montags zur Sprechstunde! Sie findet jeden Montag im Pflegedienstbüro der Heiliggeistspitalstiftung statt, Hansjakobstraße neben dem Café Ambrosia, von 16:30 bis 18:30 Uhr. Weitere Informationen: Telefon: 0171 – 3002157 (AB), Mail: nachbarschaftsboerse@gmx.de, www.nbb-fr-ost
Diskussion zu den digitalen Transformationsprozessen
#freiburg_gestalten ist eine offene, überparteiliche und kommunale Bürgerbewegung, die den digitalen Wandel in Freiburg mitdenken und mitgestalten will. Sie diskutiert die von der Digitalisierung angeschobenen Transformationsprozesse und denkt das Thema weiter, denn die Herausforderungen, die der digitale Wandel, mit sich bringt, sind grenzenlos. Auch auf kommunaler Ebene.
Zu diesem Zweck veranstaltet #freiburg_gestalten regelmäßige Barcamps in der Lounge der Landeszentrale für Politische Bildung, Bertoldstraße 55. Das nächste findet am Montag, 28.1.2019, zwischen 20 bis 22 Uhr statt. Eintriff ist frei, um Mitwirkung wird gebeten. Mehr Infos: www.freiburg-gestalten.de
Venetzung und Erfahrungsaustausch zur Digitalisierung älterer Menschen
Am Dienstag, 29. Januar 2019 laden Die Neuen Alten (DNA) um 19 Uhr in den Gemeinschaftsraum der Arne-Torgersen-Straße 7 (Gutleutmatten) zu einem Netzwerkgespräch ein. Das Thema lautet:
DIGITALE TRANSFORMATION
Neben thematischen Inputs in einer offen moderierten Gesprächsrunde kann es bei ausreichender Teilnehmeranzahl (20+) einen Fishbowl geben. Expert*innen zu folgenden Themen sind angefragt:
- Was bringen digitale Plattformen für ältere Menschen?
(Stichworte: Bereicherung? Verzicht?)
- Welches Bewusstsein sollte man haben, wenn man ins WWW geht? (Stichworte: Vertrauen? Sicherheit?)
- Welche Konsequenzen hat das WWW für meine Beziehungen? bzw. braucht es digitale Ergänzungen zur analogen Welt?
(Stichworte: Kontaktaufnahme? Netzwerke à la nebenan.de, imachs und SoNaTe)
- Was erwarten ältere Menschen von einer Plattform wie www.dieneuenalten.org? (Stichworte: Digitale Strategie, digitale Transformation)
Bitte geben Sie uns/gib uns bis zum 20. Januar 2019 Bescheid, ob Sie/Du am Netzwerkgespräch teilnehmen möchten/möchtest. Wir freuen uns auf einen spannenden Abend und weitere Vernetzung!
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Engagements - Helfen - Retten
Das Ende der Langeweile für und mit Älteren
Der Zukunft zugewandt
Wie geht Gemeinschaft? Eine Frage, die Lisa Frohn seit Jahren umtreibt. Sie interessiert vor allem, wie Gemeinschaftliche Wohnprojekte Gemeinschaft hinkriegen. Und was Gemeinschaftliche Wohnprojekte mit Alterskultur zu tun haben?
Nach dem Berufsleben war auch bei ihr Neuorientierung angesagt. Auch was Wohnen angeht. Dabei war die Frage wichtig, wie es mal werden wird, wenn man so alt geworden ist, dass man Unterstützung im Alltag braucht. Ein anderer Aspekt war Einsamkeit, beziehungsweise die Angst davor. Wer Lust hat, sich mit der Erftstädterin über deren Erkenntnisse auszutauschen oder zu lesen, was andere Interviewpartner zu ähnlichen Themen zu sagen wussten, der schaut vielleicht einmal auf ihrer Webseite vorbei: https://neuealterskultur.com/
Neue UN-Konvention
Die Christel-Wasiek-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, weltweit die Rechte älterer Menschen zu stärken. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Hilfen für alte Menschen in Ländern Südamerikas und der Karibik. Mit ihrer Webseite https://seniorenhilfe weltweit.org/ gestattet sie auch den Blick über den eigenen Tellerrand und gewährt Einblicke ins Altwerden in fremden Kulturen.
Niederschwellige Computerhilfe für AnfängerInnen
Die Infothek der Stadtbibliothek bietet allen Besuchern öffentliche Internetzugänge. Neulinge, die keinen eigenen Rechner besitzen, können sich überdies für die neue Technik fit machen lassen. Organisation und Ansprechpartner ist Ulrike Kraß bei der Stadtbibliothek am Münsterplatz 17. Sie ist erreichbar unter Tel. 0761/201 2205 und per E-mail: ulrike.krass@stadt.freiburg.de. Die Stadtbibliothek erweitert damit den Zugang zu Wissen und Information, zur kulturellen Bildung und zur Medienkompetenz.
Für Freiburg-Betzenhausen
Für die Senioren-Wohnanlage in Freiburg-Betzenhausen werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht. Wer Lust und Zeit hat, beim Frühstückstreff mitzuhelfen oder beim Bummel und Spaziergängen in die Stadt betreuend tätig zu sein, der meldet sich beim Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. , Herrenstraße 6 79098 Freiburg, Telefon (07 61) 319 16-705 oder unter ehrenamt@caritas-freiburg.de
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Wann wird es zu spät sein, sich auf den Weg zu machen?
Viele Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg sind bereits unterwegs, erarbeiten Strategien und Konzepte um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.
Die neue Landkarte „Demografiekonzepte in Baden-Württemberg“, die das Statistische Landesamt Baden-Württemberg im Auftrag des Demografiebeauftragten des Landes, Herrn Thaddäus Kunzmann, hilft dabei. Die Karte bietet die Möglichkeit, sich über bestehende Konzepte zu informieren, mit anderen Stadt- und Landkreisen in Kontakt zu treten und sich über deren Erfahrungen auszutauschen. Die einzelnen Demografiekonzepte stehen zum Herunterladen zur Verfügung und können als Arbeitshilfe für die Konzeption und Umsetzung einer eigenen Strategie genutzt werden.
Unter welchen Bedingungen wird Nachbarschaftshilfe angenommen?
Nachbarschaftshilfen sind manchmal mit dem Problem zu vieler helfenden Hände konfrontiert. Einer kleinen Anzahl von Hilfesuchenden stehen oft zu viele HelferInnen gegenüber. Gerade weil Geben seliger ist als Nehmen (Apostelgeschichte 20,35) stellt sich die Frage: Wie können Hilfsbereite und Hilfsbedürftige schneller zusammen finden?
Sabine Fromm und Doris Rosenkranz von der Technischen Hochschule Nürnberg geben in ihrer Studie über Struktur und Potentiale von Nachbarschafthilfen einige deutliche Hinweise, unter welchen Bedingungen die Nachbarschaftshilfe angenommen wird. Die Bedingung "Wenn es den Nachbarn keine großen Umstände macht" halten 67% der 2101 Befagten für ausschlaggebend. Immerhin knapp die Hälfte sieht als Bedingung an, dass "eigene Hilfe im Gegenzug möglich ist" (48%). Notfälle (40%) galten schon im Mittelalter als Einstieg in die Nachbarschaftshilfe. Heutzutage zählt für etwa ein Drittel der Befragten "Selbst schon etwas für die Nachbarn getan haben" (33%) als Bedingung - vielleicht auch um sich "nicht in Abhängigkeiten zu begeben" (26%). Etwas mehr als ein Viertel möchte sich auch "mit einem kleinen Geschenk bedanken können".
Außerdem benennen die Autorinnen die Voraussetzungen für eine gelungene Mitwirkung der Stadt. Diese sei möglich, wenn
- Orte und Anlässe der Begegnung verstärkt,
- über Senioren-Netzwerke
- und deren Rahmenbedingungen informiert und
- quartiersbezogene Informationen & Anlässe als digitaler Austausch unter kommunaler Regie betrieben wird.
Die Präsentation der kompletten Studie erhalten sie hier. Mehr Infos dazu erhalten sie beim Seniorenbüro oder bei DNA.
Beispielhafte Seniorengenossenschaft
Mut machendes aus Riedlingen vermeldet der Tagesspiegel zum Ende des vergangenen Jahres. Damit der Lösungsansatz für unser aller Demografieproblem nicht zu schnell verloren geht, geben wir nachstehend und auszugsweise diesen Bericht wieder. Konkret geht es um eine im Jahr 1991 gegründete Seniorengenossenschaft. Die 111 Gründungsmitglieder "unterstützen einander, damit sie so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben können. Wer für andere heute Hecken schneidet, einkauft, Schnee schippt, Essen liefert oder Glühbirnen wechselt, kann sich die Stunden auszahlen lassen – oder aber ansammeln für die Zeit, wenn er selbst Unterstützung braucht".
Der 82-jährige Josef Martin ist eines der Gründungsmitglieder und hält bundesweit Vorträge zu der eigenen Erfolgsgeschichte. In den nahezu dreissig Jahren seit Gründung "hat Martin alle Eventualitäten gedanklich durchdrungen, mögliche Schwierigkeiten vorhergesehen, er hat nachjustiert, entworfen, verhandelt, gebeten und überzeugt. Sie wählten die Rechtsform eines Vereins mit dem Gedankengut einer Genossenschaft: Alle für einen, einer für alle – und damit auch jeder für sich. Ein ausgeklügeltes System von Kooperationen und passgenauen Lösungen hat Martin ausgeheckt".
Seit 2002 hat sich der Umsatz auf 1,2 Millionen Euro vervierfacht, die Genossenschaft zählt 800 Mitglieder. Heute gibt es einen handwerklichen Hilfsdienst, Hol- und Bringdienste mit eigenen, rollstuhlgerechten Fahrzeugen. Essensdienste, Tagespflege, Demenzbetreuung und betreute Seniorenwohnungen. Kurz gesagt: Das Fehlen der eigenen Kinder, die es in alle Himmelsrichtungen verstreut hat, das Auseinanderbrechen der familiären Gemeinschaften, ist kompensiert. Heute leben in den vermieteten Genossenschaftswohnungen Senioren aus der ganzen Republik, die nach Bedarf Hilfen und Essen dazu bestellen können bei Betreuungspauschalen von 20 Euro je Monat. Wer noch mehr Staunenswertes nachlesen möchte oder mit der Genossenschaft in Kontakt treten möchte, besucht vielleicht einfach einmal die Webseite von der Seniorengenossenschaft.
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