Lieber Freund und liebe Freundin,
"Ich glaube an das Alter," schrieb Rainer Maria Rilke am 13. Dezember 1905 an seinen Freund Arthur Holitscher. Denn "Arbeiten und Alt-werden," führt Rilke aus, "das ist es, was das Leben von uns erwartet."
Im alltäglichen Verständnis klingt "Arbeiten und Alt-werden" als Erwartung an das Alter banal, konservativ, ja fast sogar rückwärtsgewand. Aber Rilke war nichts von dem. Wenn er von den Erwartungen des Lebens an den Menschen schreibt, ist er zu seiner Zeit einer der Modernsten (und ist das meiner Meinung nach auch fast 100 Jahre nach seinem Tod geblieben). Denn Rilke erwartet spektakuläres nach dem "Arbeiten und Alt-werden" von dem er denkt, dass es die Erwartungen des Lebens so gut erfüllt:
"Und dann eines Tages alt sein und nocht lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhängen mit Fernem und Unsagbarem, bis in die Sterne hinein."
Im Klartext: Rilke sieht ältere Menschen als Anfänger an! Und durch diesen Anfangen arbeiteten sie sich besser als die Jüngeren zum Verständnis, zur Liebe und zum Ahnen vor. Der geliebte, geahnte und verstandene Ort der Älteren hängt aber mit Fernem und Unsagbarem zusammen. Das Ferne und Unsagbare wiederum erblickt Rilke im Licht der Sterne. Unendliche Weite also und weitere Dinge die nur negativ zu beschreiben sind wie: un-sagbares, un-begreifliches, un-gewusstes...ja wahrscheinlich meint er damit absolutes, übermenschliches oder transzendentes das uns anleitet und vorantreibt und unserem Streben eine Richtung gibt.
Nachdem Du Dir, mein lieber Freund und leibe Freundin, über das Editorial dieses Rundbriefs im April 2019 den Kopf zerbrochen hast, solltest Du es nicht versäumen bald wieder einmal unter den gestirnten Himmel zu treten. Versuch bitte nachzuvollziehen was Rilke in seinem Aphorismus gemeint haben könnte. Über die Zuschrift Deiner Antworten bin ich sehr dankbar.
Mit herzlichem Gruß,

Nils Adolph
P.s.: Das ganze Zitat lautet: Ich glaube an das Alter, lieber Freund, Arbeiten und Alt-werden, das ist es, was das Leben von uns erwartet. Und dann eines Tages alt sein und nocht lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhängen mit Fernem und Unsagbarem, bis in die Sterne hinein. (Rainer Maria Rilke an Arthur Holitscher, 13.Dez. 1905) und gefunden habe ich es hier.
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Die Neuen Alten: Veranstaltungen
Von der DNA-Redaktion empfohlene Veranstaltungen
Täglich aktuell finden sich alle von der DNA-Redaktion empfohlene Veranstaltungen im DNA-Kalender, im Rundbrief nur eine Auswahl.
Buchvorstellung, Film und Diskussion mit Dieter Bednarz
Der ehemalige Spiegel-Reporter Dieter Bednarz stellt sein Buch „Zu jung für alt“ am Samstag, 6. April 2019 um 19 Uhr beim „Podium im Glashaus-Rieselfeld“ vor. Anschließend findet eine Diskussion mit dem Publikum statt. Bei einem guten Glas Wein kann genetzwerkt werden oder die bekannte Loriot Film-Komödie zum Thema Ausstieg in den Ruhestand neu entdeckt werden. Der Eintritt beträgt 5 €.
Impulse aus der Gerontologie
Am 9. April 2019 findet ab 14.00 Uhr ein Webinar statt mit dem Titel: „Sind die dafür nicht zu alt?“ – Impulse aus der Gerontologie. Im Webinar reflektiert Nina Lauterbach-Dannenberg stereotype Altersbilder wie „Entwicklung ist im Alter nicht mehr möglich“ und wirft einen kritischen Blick auf den alltäglichen Umgang mit Älteren. Anhand von Modellen, Beispielen und Einblicken in die gerontologische Forschung zeigt sie Potenziale für die kulturelle Arbeit mit Älteren auf und vermittelt einen Einblick in die Gerontologie. Anmeldung und mehr Information bei kubia – Kompetenzzentrum für kulturelle Bildung im Alter und Inklusion: www.ibk-kubia.de
...mit Freunden und Familie digital unterwegs.
Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat können Sie sich von 10 bis 12 Uhr bei Kaffee und Kuchen zum Umgang mit digitalen Medien austauschen und Neues mit den eigenen Geräten ausprobieren. Vier Medienmentorinnen geben Tipps und Hilfestellungen.
Das erste Mediencafé Haslach startet am Do., den 11. April 2019 um 10 Uhr unter dem Motto: „Mit Freunden und Familie digital unterwegs – …denn Oma kennt das beste Googlehupf-Rezept“. Vorgestellt wird ein pfiffiger Enkel - Oma/Opa - Chat und weitere Möglichkeiten der digitalen Kommunikation mit Bild, Schrift und Ton. Schauen Sie rein und bringen Sie Ihren Nachbarn, Freundin oder andere Interessierte mit! Das Stadtteilbüro Haslach ist barrierefrei, das Angebot ist kostenfrei und ohne Anmeldung. Mehr Infos: Silke.Haege@nachbarschaftswerk Tel.: 0761 7679005
Nachbarschaftshilfen, Hausbesuche, Wohnprojekt, Zeitbank oder Sicherheit
Am Mittwoch, 17.4.2019 findet um 19:00 Uhr wieder das offene Treffen der SAGES gEG im Gemeinschaftsraum des Hausprojektes schwereLos (Arne-Torgersen-Str. 7) statt. Die Vorstände Burghard Flieger und Nils Adolph laden zur Diskussion über das neue Konzept der Genossenschaft und die aktuelle Antragsstellung ein. Themen können je nach Interessen der Teilnehmenden sein:
Umsorgen von schwer erkrankten und sterbenden Menschen am Lebensende
Das Lebensende und das Sterben machen uns als Mitmenschen oft hilflos, doch Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern praktizierte Mitmenschlichkeit die auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich ist. Der Letzte- Hilfe- Kurs möchte Grundwissen an die Hand geben, Orientierung schaffen und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden.
Dieser Kurs richtet sich an Bürger*innen, die bisher keine Vorkenntnisse im Bereich der Hospiz- und Palliativarbeit gesammelt haben und lernen möchten, was sie am Ende des Lebens tun können. Weitere Informationen zum Kurs : www.palliativzentrum-suedbaden.de
Referent*innen: Friedhelm Sapel (Palliativnetz Freiburg) und Anna Tonzer (Hospizgruppe Freiburg) Termin: Samstag, 13.4.2019, 9.00- 13.00 Uhr in der Begegnungsstätte Evangelisches Stift. Kosten: 20.- € Anmeldung erforderlich unter 0761 / 31913-118 oder per Mail unter: begegnungsstaette@stift-freiburg.de
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Personalia, Satzungsänderung und offenes Treffen
Bei der vergangenen Generalversammlung der SAGES eG wurden neu in den Aufsichtsrat Martina Haas und Pia Maria Federer gewählt. Sie ergänzen dadurch die beiden Altvorstände Raimund Güssregen und den Aufsichtsratvorsitzenden Charly Strödter. Außerdem stimmten alle Mitglieder einstimmig der vorab mit dem Finanzamt abgesprochenen, neue Satzung zu. Damit ist die SAGES eG als gemeinnützig, eingetragene Genossenschaft (also: geG) anerkannt. Außerdem wurde sprichwörtlich in allerletzer Minute und unter der Leitung des Aufsichtsratvorsitzenden ein "Prozess zur Erarbeitung eines neuen Kommunikationsdesigns für sages" gestartet. Dabei geht es auch um die Umbenennung der Genossenschaft nach Eingang eines hoffentlich erfolgreichen Förderantrags bei der nächsten Generalversammlung im Herbst 2019. Wer darüber mehr wissen will kann sich gerne bei Charly oder Nils melden.
Wer mehr über die neue Satzung und den Freistellungsbescheid lesen möchte, kann das auf www.sages-eg.de tun.
Ideenmarkt in der Wiehre
Am 09. Mai 2019 veranstaltet die Freiburger SPD im Rahmen ihrer Reihe „Wiehremer Gespräch“ eine Podiumsdiskussion zum Thema „Unser Viertel: Aktiv leben und altern - in der Wiehre und anderswo“. Es findet um 19.30 im Neuen Wiehremer Bahnhof statt.
Um die praktischen Antworten von und für Ältere anschaulich zu machen, plant die SPD im Rahmenprogramm des Wiehremer Gesprächs einen Ideenmarkt, in dem sich die einzelnen Initiativen, Unternehmen und auch Start-Ups selbst präsentieren und mit den Besuchern ins Gespräch kommen können.
Auch Dein Projekt laden wir zur kostenfreien Teilnahme an diesem Ideenmarkt im Neuen Wiehremer Bahnhof ein. Der Koordinator des Ideenmarktes Andreas Weiss (Email: lynnundandreas@aol.com) bittet um eine unverbindliche Interessensbekundung bis 10.04.2019.
Co-Working, Sitzungen, Bandproben und Lagern ab dem 1. April
Am 08.03.2019 haben wir den Mietvertrag für 370m² in der Rehlingstr. 9 unterzeichnet – dort können wir jetzt Vereine, Engagierte und sozial-ökologisch orientierte Unternehmen durch Räumlichkeiten unterstützen und für eine bessere Vernetzung zusammenbringen.
Das Raumangebot umfasst 30 Arbeitsplätze, drei Sitzungsräume sowie ein Bandproben- und Lagerraum im Keller. Durch die ruhige Lage, die Nähe zu Innenstadt und Hauptbahnhof und die gute Anbindung zur neuen Stadtbahnlinie in der Kronenstraße liegt großes Potential in diesem Ort. Mehr Infos unter anderem zu Konditionen und Ansprechpartner*innen: hier
Lernende und Lehrende zusammen bringen
Menschen, die Deutsch lernen möchten, mangelt es im Alltag häufig an Möglichkeiten, flüssiges Sprechen zu üben. Das Projekt "1+1 Sprachtandem" der Quartiersarbeit Weingarten-West bringt deshalb Lernende und Lehrende zusammen. Kernstück sind wöchentliche Treffen der Tandems, die frei gestaltet werden können. Darüber hinaus werden fachlich angeleitete Gruppentreffen in entspannter Atmosphäre angeboten. Die Quartiersarbeit Weingarten-West sucht deshalb Menschen, die sehr gut Deutsch sprechen und ihr Wissen weitergeben wollen. Das können zum Beispiel Senioren, Studierende, sozial Engagierte und interkulturell Interessierte sein. Das nächste Info-Café zu diesem Projekt findet am Mittwoch, 3. April, 16 bis 18 Uhr, im Quartierstreff in der Bugginger Straße 50 statt. Weitere Infos: Christel Werb, Tel. 0761/4760697.
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Demografie bezogene Koordination im Sozialraum
2017 hat die Katholische Hochschule zusammen mit Freiburger Seniorenbüro, der Heiliggeistspitalstiftung im Freiburg Ost und der Caritas in Landwasser das Projekt DEKOS gestartet. Das Projekt wurde mit Landesmitteln aus dem Innovationsprogramm Pflege gefördert und hat mit zur Gründung des DNA-Rundbriefs beigetragen. Der vollumfängliche Abschlussbericht wurde just veröffentlicht und kann hier https://we.tl/t-TpijVFk5J8 heruntergeladen werden. Der Link ist ab heute fünf Tage gültig. Der Bericht inklusive Materialteil hat einen Umfang von 16mb.
im Rahmen des Innovationsprogramm Pflege
Das Ministerium für Soziales und Integration hat 15 innovative Projekte veröffentlicht, die 2019 vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des Innovationsprogramms Pflege gefördert werden. Darunter ist auch die ICH & DU Pflege aus Freiburg, die das holländische Buurtzorg-Modell nach Deutschland bringt. Das Projekt wird vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation begleitet. ICH & DU hat nun gute Bedingungen für eine bessere Pflege und wertschätzende Arbeitsbedingungen für seine Pflegekräfte.
Seit zwei Jahren arbeiten die Pflegekräfte von ICH & DU bereits in Selbstorganisation. Im Zentrum der Arbeit steht nicht die reine Körperpflege oder Wundbehandlung, sondern der ganze Mensch. Förderung von Selbständigkeit der gepflegten Menschen und deren Einbindung in das soziale Leben sind somit neben der klassischen Pflege und der Vernetzung mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens (Ärzten, Therapeuten etc.) die vorrangigen Aufgaben der Pflegekräfte. Bislang besteht für diese Arbeit nur wenig Spielraum. Durch die Förderung ändert sich dies nun hoffentlich! Mehr lesen...
jeder Mensch braucht Menschen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) veranstaltete gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Wettbewerb „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“ und suchte innovative und überzeugende Initiativen, die sich gegen soziale Isolation und für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen engagieren. Es sind über 600 Bewerbungen eingegangen, eine beeindruckende Vielfältigkeit des Engagements und der Ideen. Kurzvorstellungen der Wettbewerbspreisträger finden sich hier.
Ausweitung des Projekts geplant
Der „Hamburger Hausbesuch“ ist positiv gestartet: 33 Prozent der Seniorinnen und Senioren haben das neue Angebot der Stadt angenommen, anlässlich ihres 80. Geburtstags einen Besuch und daran anschließend ggf. Unterstützung in ihrem Lebensumfeld zu erhalten. Insgesamt feierten 1.130 Seniorinnen und Senioren in den Monaten September bis Dezember 2018 in den Bezirken Eimsbüttel und Harburg ihren 80. Geburtstag. Jeder einzelne von ihnen erhielt von der im Auftrag der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) eingerichteten Fachstelle „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“ am Albertinen-Haus zu diesem Anlass das freiwillige und kostenlose Besuchsangebot. Mehr lesen...
Kinder von gestern
Kinder von gestern e. V. ist ein gemeinnütziger Verein in München, der es zum Ziel hat, unseren Gästen das zu bieten, was es für Jugendliche längst gibt: ein Jugendzentrum für Senioren. Ein Ort, wo mit jugendlichem Esprit unter Gleichgesinnten gemeinsam Zeit verbracht werden kann. Aber auch mit ehrenamtlicher Hilfe vor Ort, die unter die Arme greift, wenn nötig. Trotzdem wollen wir einen selbstbestimmten Aufenthalt in einer Begegnungsstätte bieten. Unsere Gäste sollen gemeinsam mit uns nicht nur aus der Einsamkeit finden, sondern auch die Unterstützung erhalten, die sie tatsächlich brauchen. Unser erstes Zentrum hat bereits die Pforten geöffnet und es sollen noch viele Weitere folgen. Mer Infos: www.kindervongestern.de
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